Was im Limit läuft Diese zehn Hits für eine Party empfiehlt Marco Hanneken

| | 01.09.2023 18:54 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Marco Hanneken sorgt im Limit für Stimmung bei den Gästen. Foto: Julia Löning
Marco Hanneken sorgt im Limit für Stimmung bei den Gästen. Foto: Julia Löning
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DJ Marco Hanneken ist auf seit mehr als zwei Jahrzehnten am DJ-Pult im Limit in Ihrhove. Uns hat er seine zehn Stimmungsmacher für jede Party verraten.

Ihrhove - Seit rund 25 Jahren sorgt Marco Hanneken als DJ im Limit in Ihrhove für Stimmung. Mit den Feierlichkeiten zu seinem Jubiläum im Dezember soll diese Ära enden. Bekannt ist er für etwas andere Musik. Außerdem ist er Veranstaltungsmanager im Leeraner Zollhaus. Wir haben ihn nach zehn Musikstücken gefragt, die auf keiner Party fehlen dürfen.

Rage Against the Machine: Killing in the Name

Es ist der wohl meist gespielte Song im Limit, berichtet Hanneken, und es sei der erste, den er jemals im Limit gehört habe. Das Stück, das sich gegen Rassismus ausspricht, erschien auf dem Debütalbum der Band Rage Against the Machine im November 1992. Im Jahr darauf war Hanneken das erste Mal in seiner Disco zu Gast. Das sei eine der unkaputtbaren Bands der 90er, deren Musik immer noch gespielt werde.

Die Ärzte: Schrei nach Liebe

„Leider ist der Song immer noch – oder wieder – sehr aktuell, und da wir uns im Limit klar gegen Rassismus positionieren, auch zu einer Hymne geworden“, berichtet Hanneken. Mit ihrem ersten Song nach ihrer fünfjährigen Pause richten sich die Ärzte klar gegen Rechtsradikale. Das zeigen Zeilen wie „Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe“, „Und deine Eltern hatten niemals für dich Zeit“ oder „Du bist wirklich saudumm“. Entstanden ist „Schrei nach Liebe“ in einer Zeit, als Brandanschläge auf von Ausländern bewohnten Gebäuden wie in Roststock-Lichtenhagen und Solingen deutschlandweit für Entsetzen sorgten.

The Killers: Mr. Brightside

Erst auf dem zweiten Anlauf wurde Mr. Brightside ein Hit. „Mittlerweile kennt jede und jeder den Song“, berichtet Hanneken. Angeblich ist es das erste Stück, das die amerikanische Band je geschrieben hat. Für ihn stehe das Stück für die Indie-Rock-Welle Anfang der 2000er Jahre.

Giant Rooks: New Estate

„New Estate“ gehört zu den neueren Indie-Rock-Stücken, die regelmäßig im Limit gespielt werden. Die junge Band aus Hamm wird derzeit international gefeiert und tourte in den vergangenen beiden Jahren durch Nordamerika. Auch im Limit waren die Musiker schon. Damals – 2015 – war die Gruppe noch nicht volljährig. „Es kannte die niemand und ich musste ihre Einverständniserklärung unterschreiben, dass sie überhaupt bis nach Mitternacht im Limit bleiben durften und ihr Konzert spielen durften.“

Deichkind: Limit

„Ich wollte hier ursprünglich auf ,Remmidemmi‘ gehen, aber wenn ein Lied schon den Namen der Lieblingsdorfdisco – wie das Limit genannt wird – im Titel trägt, muss er hier natürlich genannt werden“, erklärt Hanneken seine Wahl. Beide Stücke erschienen Anfang der 2000er Jahre. Die beiden Stücke zeigen den Wandel von der Hip-Hop-Band hin zum Kunstprojekt, so der DJ.

102 Boyz & BHZ: Bier

Wieder eine Verbindung zur Region hat die Gruppe 102 Boyz & BHZ. Die Mitglieder stammen aus Leer und Westoverledingen – und waren im Limit Stammgast. „Alleine die Zeile ,Alle meine Freunde stinken morgens schon nach Bier‘ ist so ein Ohrwurm-Knaller“, so Hanneken. Die Gruppe habe er für zwei Konzerte im Dezember auch für das Zollhaus gebucht.

Danger Dan: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

Zu den ungewöhnlicheren Stücken gehört „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“. Denn es besteht nur aus Klaviermusik und Gesang. „Eher minimalistisch, dafür aber mit einer maximalen Message“, so Hanneken. In dem Text geht es um die Rhetorik von AfD-Politiker wie Alexander Gauland oder Verschwörungstheoretiker wie Ken Jebsen. Der Refrain lautet: „Juristisch wär‘ die Grauzone erreicht. Doch vor Gericht machte ich es mir wieder leicht. Zeig mich an und ich öffne einen Sekt. Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt.“ Viele der Gäste im Limit würden das Stück auswendig kennen und mitsingen.

The Prodigy: Smack my bitch up

Mitte der 1990er Jahre hatte die Elektropunkband The Prodidy ihren Durchbruch. Hanneken begleiten die Engländer allerdings schon länger – seit dem Debütalbum „Experience“ aus dem Jahr 1992. Die beiden Nachfolgealben seien aber unschlagbar. „Live waren the Prodigy immer Abriss“, schwärmt Hanneken von der Band, dessen wohl bekanntester Musiker Keith Flint 2019 verstorben ist.

Team Scheisse: Schmetterling

Eine weitere Band aus der Region ist Team Scheiße. Die Punktocker kommen aus Bremen. „Diesen Song mit der prägnanten Zeile ,Ich bin fantastisch, wunderschön und bunt und du kannst mich hart am Arsch lecken‘ bekomme ich seit etwa einem Jahr nicht mehr aus meinem Kopf“, so Hanneken. Das Stück hat bei Spotify mittlerweile mehr als 1,8 Millionen Aufrufe.

Florence + the Machine: You’ve Got the Love

Besser als das Original aus den 1980er Jahren findet Hanneken „You’ve Got the Love“ in der Coverversion von Florence + the Machine aus dem Jahr 2009. „Nie gibt es so viele handgeformte Herzen auf der Tanzfläche als bei diesem Song“, so Hanneken.

Zugabe

Wenn die Lichter im Limit wieder angehen und die Gäste immer noch nicht weg sind, gibt es eine Zugabe: „Es gibt Reis“ von Helge Schneider. „Dann ertönt ein Schellenkranz und die prägnante Stimme von Helge Schneider“, so Hanneken. Der „völlig bekloppete Text“ würde dann zum Ende einer gelungenen Partynacht gemeinsam gesungen.

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