Laschets Plagiat-Panne

Ärgerlicher Wahlkampf

Tobias Schmidt
|
Ein Kommentar von Tobias Schmidt
| 30.07.2021 18:50 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel hören:
CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat erneut Ärger mit seinem Buch. Foto: Vennenbernd/dpa
CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat erneut Ärger mit seinem Buch. Foto: Vennenbernd/dpa
Artikel teilen:

Das aus seiner Sicht Gute an den Plagiatsvorwürfen gegen Armin Laschet: Es handelt sich bei dem inkriminierten Buch nicht um eine Dissertation. Die Schummelei wird ihn also keinen Doktortitel kosten.

Gleichwohl schädigen die eingestandenen Fehler Laschets Image weiter. In der CSU, aber auch in Teilen der CDU, machte sich schon davor große Enttäuschung über den ungeschickten und inhaltlich schwammigen Kanzlerkandidaten breit. Und jetzt noch das! Willkommen im Club, könnte Grünen-Spitzenfrau Annalena Baerbock sagen, bei der man sich mittlerweile fragt, ob sie selbst noch an sich glaubt.

Was ist das bislang für ein ärgerlicher Wahlkampf. Anstelle um die richtigen Antworten auf die gewaltigen Zukunftsaufgaben zu ringen, sind Laschet und Baerbock mit Selbstverteidigung beschäftigt. Der Streit um Inhalte findet kaum statt. Klimaschutz, Digitalisierung, Rente? Bleibt alles unterm Radar. Schlägt jetzt die Stunde von Olaf Scholz, der sich ohnehin für den einzig geeigneten Nachfolger von Angela Merkel hält? Dafür müsste freilich das Vertrauen, das er bei den Menschen genießt, auf die SPD abstrahlen. Und das will nicht klappen.

Zwei Monate sind es noch bis zur Wahl. Lange sah es danach aus, als steuere das Land auf seine erste schwarz-grüne Regierung zu. Möglich ist das noch immer. Aber Laschet und Baerbock haben es durch ihre Pannen geschafft, das Rennen wieder offen zu machen.

Den Autor erreichen Sie unter mantel@zgo.de

Ähnliche Artikel