Bingum

Drogenfund nach spektakulärer Verfolgungsjagd

Daniel Noglik
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Von Daniel Noglik
| 22.08.2019 16:46 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Zoll hat in der Nähe des Emstunnels fast acht Kilo Marihuana in einem Auto gefunden – der größte Fund in Ostfriesland seit Jahren. Zuvor hatte es auf der B 436 eine rasante Verfolgungsjagd mit drei beteiligten Autos gegeben.

Bingum - Dem Zoll ist an der Bundesstraße 436 in der Nähe des Emstunnels Ostfrieslands größter Marihuana-Fund seit Jahren gelungen: Am Dienstagnachmittag stellten die Beamten dort rund 7700 Gramm der Droge sicher. Der Marktwert beläuft sich nach Angaben von Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamts Oldenburg, auf etwa 77 000 Euro.

Zoll-Hünding Cleo suchte nach dem Drogenkurier. Bild: Hauptzollamt Oldenburg
Zoll-Hünding Cleo suchte nach dem Drogenkurier. Bild: Hauptzollamt Oldenburg
Vorher hatte es eine spektakuläre Verfolgungsjagd gegeben: Ein Streifenwagen des Emder Zolls signalisierte dem Fahrer eines deutschen Leihwagens in der Nähe von Bingum, anzuhalten. Daraufhin gab dieser Gas – und ein niederländisches Fahrzeug hinderte die Zollbeamten daran, die Verfolgung aufzunehmen. Das Auto hatte den anderen Wagen laut Mauritz ganz offensichtlich begleitet und fuhr nun in Schlangenlinien, um den Streifenwagen am Überholen zu hindern.

Fahrertraining machte sich bezahlt

„Meine Kollegen sind auf solche Situationen vorbereitet und haben entsprechende Fahrertrainings genossen“, so Mauritz. Weil das niederländische Fahrzeug die größere Gefahr für den Straßenverkehr darstellte, ließen die Beamten den deutschen Leihwagen zunächst entkommen und konzentrierten sich auf dieses Auto. Den Beamten in die Karten spielte eine Fahrbahnverbreiterung in der Nähe des Emstunnels: Sie konnten das niederländische Auto überholen und ausbremsen. Anschließend nahmen sie den Fahrer fest. Viele Details zu dem Mann nannte Mauritz aus ermittlungstaktischen Gründen nicht: „Ich kann nur sagen, dass er Anfang 20 ist.“

Kurz nach der Festnahme fand eine andere Zollstreife den verlassenen Leihwagen ebenfalls in der Nähe des Emstunnels. Zoll-Hündin Cleo stieß in dem Auto schnell auf die geschmuggelten 7700 Gramm Marihuana. „Die Beamten und Cleo suchten sofort auch die Umgebung ab, um möglicherweise den flüchtigen Drogenkurier zu finden“, sagte Mauritz. Diese Suche blieb allerdings erfolglos.

„Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass unsere alltäglichen Aufgriffe an Betäubungsmitteln im Raum Ostfriesland auf die Nähe zur niederländischen Grenze zurückzuführen sind“, so Mauritz. Die weiteren Ermittlungen werden am Sitz Nordhorn des Zollfahndungsamts Essen durchgeführt. Laut Mauritz ist auch die Staatsanwaltschaft Aurich mit im Boot. Deren Pressesprecher Jan Wilken sagte dem GA: „Bei dem vorliegenden Fall handelt es sich ganz klar um eine Straftat – dann ist die Staatsanwaltschaft natürlich als Herrin des Verfahrens beteiligt.“ Weitere Details nannte auch Wilken nicht.

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