Sydney (dpa)

Coronavirus: Razzia auf Kreuzfahrtschiff in Australien

| 09.04.2020 10:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Das Kreuzfahrtschiff „Ruby Princess“ gilt als einer der großen Verursacher der Virus-Ausbreitung in Australien. Mitte März hatten viele Passagiere ohne Kontrollen in Sydney das Schiff verlassen. Jetzt hat die Polizei die Blackbox beschlagnahmt.

Die australische Polizei hat im Zusammenhang mit dem möglichen Einschleppen des Coronavirus das Kreuzfahrtschiff „Ruby Princess“ durchsucht und unter anderem die Blackbox beschlagnahmt.

Mit diesen Ermittlungen solle Klarheit darüber geschaffen werden, wie am 19. März fast 2700 Passagiere in Sydney ohne gründliche Gesundheitschecks oder Isolation von Bord gehen konnten, sagte Mick Fuller, der Polizeichef des Bundesstaates New South Wales. Gesundheitsbehörden sehen in diesem Vorgang die größte Quelle von Infektionen in Australien mit dem Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Konkret vermuten die Behörden einen Zusammenhang zwischen der „Ruby Princess“ und mehr als 600 Covid-19-Fällen sowie 15 Toten, darunter auch Passagieren. Zwischen der Regierung Australiens und der des Bundesstaates hat dies zu einem Streit über die Verantwortung für das Debakel geführt. Es werde aber auch geprüft, ob die Schiffsbesatzung „transparent“ über die Lage an Bord berichtet habe, hatte Fuller am Wochenende gesagt. Dafür werde die Kommunikationskette überprüft, sagte er am Donnerstag.

Das Schiff hatte am 8. März nach elf Tagen auf See in Sydney angelegt. Die Passagiere durften Tage später dann von Bord gehen - trotz Berichten, dass zuvor mehr als 100 von ihnen während einer Kreuzfahrt um Neuseeland erkrankt seien. In Australien stammen etwa 25 Prozent der bisher mehr als 5500 bestätigten Coronavirus-Fälle sowie ein Viertel der bisher 30 Toten von Kreuzfahrtschiffen.

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