Haftbefehl

Bundespolizei kassiert 59-Jährigen kurz vor Urlaubsflug ein

Daniel Noglik
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Von Daniel Noglik
| 14.07.2020 11:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Aus dem Urlaubsflug eines Mannes aus dem Landkreis Wittmund wurde am Montag nichts: Statt in die türkische Sonne ging’s für den 59-Jährigen hinter schwedische Gardinen – weil ein Haftbefehl wegen Insolvenzverschleppung vorlag.

Bremen/Wittmund - Bundespolizisten haben am Montag am Bremer Flughafen einen 59-jährigen Mann aus dem Landkreis Wittmund festgenommen. Nach Angaben der Bundespolizei wollte der Mann gerade nach Istanbul fliegen, als die Beamten ihn einkassierten. Wegen Insolvenzverschleppung lag ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Hannover vor. Nach Angaben eines Bundespolizei-Sprechers war der Mann zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt worden. „Wenn man das Geld nicht bezahlt, wird daraus irgendwann ein Haftbefehl“, so der Polizist. Statt in die türkische Sonne geht es für den Mann jetzt 120 Tage lang hinter schwedische Gardinen.

Dabei hatten die Polizisten nach Angaben des Pressesprechers sogar noch angeboten, den Mann zur nächsten Bank zu begleiten, um die 6000 Euro abzuheben und doch noch bezahlen zu können. „Den Urlaubsflieger hätte er trotzdem verpasst – so schnell geht das Ganze dann doch nicht“, so der Beamte. Das Angebot nahm der 59-Jährige nicht an. Stattdessen bat er darum, doch in die Türkei gelassen zu werden. „Er versicherte, dass er das Geld dort innerhalb weniger Tage auftreiben könne – aber auf so was können wir uns natürlich nicht einlassen“, sagt der Pressesprecher. Es bestehe allerdings für den Mann die Möglichkeit, das Geld auch während der Haft irgendwie aufzutreiben. „Dann würde er wieder entlassen werden.“

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