Projekt

Ostfriesen beteiligen sich an Mega-Tunnel

Martin Alberts und den Agenturen
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Von Martin Alberts und den Agenturen
| 03.09.2020 14:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Der Fehmarnbelt-Tunnel soll der längste Absenktunnel der Welt werden. An dem Projekt soll sich jetzt auch die Ems Maritime Offshore GmbH (EMO) aus Emden mit ihren Mitarbeitern beteiligen. Bevor es losgehen kann, stehen aber noch Gerichtstermine an.

Emden/Fehmarn - Der Offshore-Spezialist Ems Maritime Offshore GmbH (EMO) aus Emden wird sich am Bau des geplanten Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark beteiligen. Das Unternehmen, eine 100-prozentige Tochter der Reederei AG Ems, habe sich erfolgreich an der Ausschreibung der dänischen Projektgesellschaft Femern A/S für die Bereitstellung von nautischem Fachpersonal für die Verkehrssicherung des Tunnelprojektes beteiligt und den Zuschlag für das fünfjährige Projekt erhalten, heißt es von der EMO.

Während der Bauphase werde der Seeraum rund um die Uhr von Verkehrssicherungsschiffen überwacht, so die EMO. Das Unternehmen stelle für jedes Schiff Personal bereit, welches die nautische Unterstützung an Bord in Zusammenarbeit mit dem Schiffsverkehrsdienst (VTS) übernehme. Die nautischen Fachleute würden vorab durch die deutschen Schifffahrtsbehörden geschult.

EMO will für Projekt auf erfahrenes Personal zurückgreifen

„Wir freuen uns, als deutsches Unternehmen an einem so herausragenden und innovativen Projekt wie dem Bau der Fehmarnbelt-Querung beteiligt zu sein“, wird Jan Heyenga, Abteilungsleiter Maritime Services bei der EMO, zitiert. „Die Verkehrsüberwachung ist ein wesentlicher Bestandteil während der Bauphase auf See und führt die deutsch-dänische Kooperation durch sicheres Fahrwasser.“

Für das Projekt werde das Emder Unternehmen auf sein nautisches Fachpersonal zurückgreifen, das bereits seit Jahren unter anderem in der maritimen Koordinierung und Seeraumbeobachtung von Offshore-Windparks eingesetzt werde.

Gericht muss über Klagen entscheiden

Der Fehmarnbelt-Tunnel zwischen der Insel Fehmarn auf deutscher und der Insel Lolland auf dänischer Seite soll laut der Projektgesellschaft Femern A/S mit 18,1 Kilometern der weltweit längste Absenktunnel werden und sowohl dem Bahn- als auch dem Autoverkehr dienen. Die dänische Regierung hatte bereits im April beschlossen, dass der Bau offiziell am 1. Januar kommenden Jahres beginnen soll.

Die Fehmarnbelt-Querung ist jedoch umweltpolitisch besonders in Schleswig-Holstein umstritten. Zudem wurden mehrere Klagen gegen das Mammutprojekt eingereicht, die im September und Oktober vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt werden sollen. Laut Gericht sind ab dem 22. September die Klagen zweier Umweltverbände sowie mehrerer Fährunternehmen gegen den Planfeststellungsbeschluss für den deutschen Abschnitt des Tunnels terminiert. „Sie erheben unter anderem verfahrens- und umweltrechtliche Einwände und bestreiten den Verkehrsbedarf für die Errichtung einer festen Verbindung über den Fehmarnbelt“, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts.

Ab dem 6. Oktober sollen zudem die Klagen der Stadt Fehmarn sowie eines Landwirts behandelt werden: „Die Stadt Fehmarn rügt, der Landesgesetzgeber habe ihr nicht die Zuständigkeit für den Unfall- und Katastrophenschutz des Fehmarnbelttunnels übertragen dürfen. In dem weiteren Verfahren geht es insbesondere um Fragen der Entschädigung für die dauerhafte und die vorübergehende Inanspruchnahme von Grundstücken des Klägers.“

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