Ausbeutung von Pflegekräften Durchsuchungen wegen des Verdachts des Menschenhandels in Ostfriesland

| 20.12.2022 17:10 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Ein Absperrband mit der Aufschrift „Polizeiabsperrung“ ist vor einem Polizeiwagen aufgespannt. Foto: David Inderlied/dpa
Ein Absperrband mit der Aufschrift „Polizeiabsperrung“ ist vor einem Polizeiwagen aufgespannt. Foto: David Inderlied/dpa
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Staatsanwaltschaft, Polizei und Zoll durchsuchten Häuser in Aurich, Leer und Wittmund. Bei den Ermittlungen geht es um die Ausbeutung von Pflegekräften. Hauptverdächtige ist eine Auricherin.

Aurich - In Ostfriesland wurden bereits am vergangenen Mittwoch, 14. Dezember, mehrere Häuser wegen des Verdachts auf Menschenhandel durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft Aurich, die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund und das Hauptzollamt Oldenburg diesen Dienstag gemeinsam mitteilten, haben die Durchsuchungen in den Landkreisen Leer, Aurich und Wittmund stattgefunden. Hintergrund sei der Verdacht von Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung von Arbeitskräften.

Laut Pressebericht richten sich die Ermittlungen primär gegen eine 64-jährige Frau aus Aurich. Sie steht im Verdacht, „die Zwangslage von Personen aus dem Ausland ausgenutzt zu haben und diese als 24-Stunden-Pflegekräfte in Deutschland eingeschleust und unter ausbeuterischen Verhältnissen vermittelt zu haben.“ Die Vermittlung der Arbeitskräfte und mutmaßlichen Opfer sei unter anderem über Annoncen in Lokalzeitungen erfolgt. Der wirtschaftliche Schaden, der durch das Geschäftsmodell entstand, wird derzeit auf etwa 300.000 Euro geschätzt.

Nach vorangegangenen Ermittlungen hätten am Mittwoch insgesamt rund 50 Kräfte von Zoll und Polizei in Aurich, Südbrookmerland, Moormerland, Neuschoo und Wittmund diverse Wohn- und Kontaktanschriften sowie Aufenthaltsorte mutmaßlicher Opfer durchsucht. In Aurich konnte auch die Beschuldigte angetroffen werden. Die Frau wurde laut Bericht „erkennungsdienstlich behandelt“. Im Rahmen der Durchsuchungen konnten diverse Beweismittel wie Datenträger und Dokumente sichergestellt werden. Die Auswertung der Beweismittel sowie die Ermittlungen dauern an.

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