Gartentipps von Felix Schary Köstlichkeit mit Vielfalt an Bohnensorten

Felix Schary
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Von Felix Schary
| 11.06.2023 11:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Für Updrögt Bohnen wird die Sorte „Hinrichs Riesen“ gerne verwendet. Landwirt Andreas Busch baut sie seit vielen Jahren in Leybuchtpolder an. Foto: Wagenaar
Für Updrögt Bohnen wird die Sorte „Hinrichs Riesen“ gerne verwendet. Landwirt Andreas Busch baut sie seit vielen Jahren in Leybuchtpolder an. Foto: Wagenaar
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Der Rhauderfehner Garten-Experte Felix Schary beschäftigt sich mit „Updrögt Bohnen“. Er verrät, welche Sorte am besten schmeckt und wann man sie ansäen sollte.

In unserem Ostfriesland, der vielleicht malerischsten Region Deutschlands, gibt es eine traditionelle Spezialität namens „Updrögt Bohnen“. Dieses Gericht besteht aus eingeweichten Bohnen, die mit knusprigem Speck und glasigen Zwiebeln länger gegart werden und denen anschließend Kartoffeln und Pinkel (oder Mettwürste) zugegeben werden. Die Mahlzeit hat einen herzhaften Geschmack und ein charakteristisches Aroma.

Zubereitung ist einfach

Die Zubereitung von „Updrögt Bohnen“ ist einfach, aber das Geheimnis liegt in der Auswahl der richtigen Bohnensorte. Es gibt verschiedene Sorten, die sich für dieses Gericht eignen. Eine mögliche Wahl sind zarte Brechbohnen, die mild im Geschmack sind und mit ihrer Zartheit überzeugen. Buschbohnen sind eine weitere Option mit einem leicht süßlichen Geschmack und fester Konsistenz.

Einzigartige Note

Wenn Sie eine auffälligere Farbe wünschen, können Sie die würzigen Feuerbohnen verwenden. Oder probieren Sie die gelben Wachsbohnen für eine Variante mit einer anderen Farbe. Die jedoch vielleicht beste Wahl – eine der klassischen Sorten dafür – ist die besondere Bohnensorte namens „Hinrichs Riesen“, die in Ostfriesland heimisch ist. Diese Bohnen zeichnen sich durch ihre außergewöhnlich große Größe aus und haben eine cremefarbene Haut. Sie sind bekannt für ihren milden Geschmack und ihre zarte Textur. Diese Bohnen sind perfekt für Gerichte wie „Updrögt Bohnen“ geeignet, obwohl sie möglicherweise etwas länger garen müssen, um die gewünschte Zartheit zu erreichen. Um sie luftig zu trocknen und lange lagern zu können, wurden zu alter Zeit die Bohnen in der Schote (die in Wirklichkeit Frisole heißt) auf Fäden aufgezogen und in der Küche aufgehängt. Daher der bisweilen noch gebräuchliche Name „Bohnenband“ für Paketschnüre. Üblicherweise werden Bänder zu circa einen Meter Länge aufgezogen.

Ideale Zeit zum Säen

Im späten Sommer oder Herbst, wenn die Bohnenente ansteht, sollten Sie nach den Hinrichs Riesen-Bohnen Ausschau halten, die in lokalen Märkten oder Hofläden erhältlich sein könnten. Diese besondere Bohnensorte verleiht den Speisen eine einzigartige Note und ist ideal für alle, die an großen und zarten Bohnen interessiert sind.

Gartentipps

Das Anbauen von Gemüse und Obst ist das große Hobby von Felix Schary. Der Rhauderfehntjer war unter anderem Initiator des Selbsterntegartens an der Rosmarinheide oder einer Blumenpflückwiese. „Meine Herzensangelegenheit ist und bleibt jedoch Gemüse“, sagt er – egal ob, Kartoffeln, Kürbisse, Tomaten oder anderes. Im General-Anzeiger gibt der Vater von drei Kindern regelmäßig Tipps für andere Hobbygärtner. Sie erreichen ihn unter der E-Mail-Adresse garten@ga-online.de.

Jetzt ist übrigens noch gute Zeit, Bohnen auszusäen. Gerne am Vorabend (als wollten Sie sie kochen) in Wasser einlegen, am kommenden Tag flache Rillen mit einem Abstand von ca. 50 Zentimeter zueinander im Beet ziehen. Die Bohnen in die Rillen mit etwa zehn Zentimeter Abstand einlegen. Die Saatrillen können Sie am besten jetzt einmal gießen, bevor Sie diese wieder zuziehen. Je nach Wetter beginnen Sie mit der Ernte nach acht bis zwölf Wochen. Wenn Sie vorsichtig die Reifen Frisolen abknipsen (lassen sie ein ganz kleines bisschen Stängel an der Schote, dann ist sie besser lagerfähig) und die Pflanze unbeschädigt lassen, können sie mehr ernten. Das ist schonender. Einfacher ist wachsen lassen und wenn die Pflanze verdorrt einfach abschneiden und am Küchentisch die Bohnen abzupfen. Am besten mit der ganzen Familie, das schweißt zusammen. Bedeutet ein wenig geringeren Ertrag, aber das Erlebnis macht das vielleicht wett. Und wenn es nicht reicht? Dann bewahren sie von den Bohnen einige mehr auf und säen im kommenden Jahr etwas mehr.

Tradition Ostfrieslands

„Updrögt Bohnen“ sind eine kulinarische Köstlichkeit, welche die Traditionen Ostfrieslands verkörpert. Egal, für welche Bohnensorte – ich wüsste, welche ich nähme, aber manchmal ist ja auch nicht alles verfügbar – Sie sich entscheiden, dieses Gericht wird Ihre Geschmacksknospen sicherlich verwöhnen und Ihnen einen Einblick in die köstliche Welt unserer Ostfriesischen Küche geben.

Rezepttipps

Ich bin ja nicht von hier, wie andere Leser vielleicht ebenfalls. Ich habe eher eine rudimentäre Ahnung von „Updröögt Bohnen“. Sie wissen, wie man Ostfrieslands beste „Updröögt Bohnen“ macht? Schicken Sie doch bitte Ihre Variante an garten@ga-online.de.

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