Warnmeldung in Ostfriesland Deshalb werden am Dienstag viele Handys klingeln

Michael Kierstein
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Von Michael Kierstein
| 22.06.2023 14:29 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Handys sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Foto: dpa
Handys sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Foto: dpa
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Wenn auf einmal das Handy klingelt, kann das nerven. Am Dienstag wird es aber aus einem guten Grund geschehen.

Ostfriesland - Wenn am kommenden Dienstag auf einmal das Handy mit einem ungewohnten Ton auf sich aufmerksam macht, ist das kein Grund zur Unruhe. Nach dem bundesweiten Warntag im vergangenen Jahr testen nun die drei ostfriesischen Kreise Aurich, Leer und Wittmund sowie die Stadt Emden das Warnsystem speziell auch für die Region: Die Katwarn-App. Am Dienstag, 27. Juni, um 11 Uhr erhalten alle Nutzer der App eine Test-Warnmeldung. Das teilen die Landkreise nun mit.

Seit 2010 stellen die drei ostfriesischen Landkreise und die Stadt Emden in Zusammenarbeit mit der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse und Fraunhofer Fokus mit dem Katwarn-System der Bevölkerung ein zusätzliches Warnsystem zur Verfügung.

Ostfriesische Erfindung

Das System wurde in Ostfriesland erfunden und als Pilotprojekt getestet. Im Gefahrenfall informiert die kostenlose App über Gefahren, wie beispielsweise Sturmflut und Hochwasser, Bombenfunde, Gefahrengutunfälle oder Großbrände. Dabei gibt sie zusätzlich zu Sirenen oder Lautsprechern erste Verhaltenshinweise, also direkte, ortsbezogene Warnungen, die lebenswichtig sein können. Darüber hinaus liefert die App deutschlandweite Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ab Stufe rot und informiert auch über Schulausfälle in Ostfriesland. Sollte beispielsweise aus witterungsbedingten Gründen die Schule ausfallen, werden Schüler und Eltern schnellstmöglich per Informationsmitteilung in der App informiert.

Mit der App können Nutzer, neben dem aktuellen Standort, bis zu sieben frei wählbare Orte eintragen, für die sie Warnungen erhalten wollen – zum Beispiel die Wohnadresse, die Kita der Kinder, das Haus der Eltern oder Großeltern, Ferienorte oder die Büroadresse, teilt der Landkreis Aurich mit. Dabei könne Katwarn in der Bedeutung der Warnungen unterscheiden, je nach persönlichen Voreinstellungen auf dem Smartphone. Reine Informationsmeldungen, wie ein Probealarm und die Meldung über einen Schulausfall geben beispielsweise im Lautlos-Modus kein akustisches Signal, hierüber setze sich die App nur bei höheren Warnstufen hinweg.

Der Unterschied zwischen dem angekündigten Probealarm und dem bundesweiten Warntag besteht in der Auslösung und dem Umfang der Alarme. Am bundesweiten Warntag wird der Probealarm einheitlich durch die Bundesländer beziehungsweise den Bund ausgelöst und verschiedene Warnmittel wie eine App-Warnung, Cell-Broadcast, Fernseh- und Radiodurchsagen getestet. Der Katwarn-Probealarm wird hingegen direkt vor Ort über die Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland (KRLO) ausgelöst und umfasst einzig die Probewarnung durch das Katwarn-System. Die App steht in den gängigen App-Stores zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es außerdem auf der Internetseite.

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