Garten-Serie Es summt und flattert im Latüt-Garten in Rhauderfehn

Karin Berends-Lüürßen
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Von Karin Berends-Lüürßen
| 16.07.2023 17:51 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Entzücken die Latüt-Gärtnerin: schlafende Hosenbienen. Foto: Berends-Lüürßen
Entzücken die Latüt-Gärtnerin: schlafende Hosenbienen. Foto: Berends-Lüürßen
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Karin Berends-Lüürßen freut sich über die Insektenvielfalt in ihren Beeten. Sie weiß, welche Pflanzen den summenden Gästen „schmecken“.

Rhauderfehn - Einen Sommersturm von dieser Stärke wie kürzlich hatten wir auch bis jetzt selten hier in Ostfriesland. Der Latüt-Garten hat es gut überstanden. Zwar war einiges an Laub von den Bäumen herunter geweht, aber das ließ sich relativ schnell beseitigen. Über den Regen dagegen habe ich mich sehr gefreut. Zumal es jetzt ja häufiger etwas Regen gab und die Pflanzen regelrecht aufgeatmet haben.

Am meisten gefreut habe ich mich bei der Hitze über die vielen Insekten und Schmetterlinge. Wie aus dem Nichts waren sie auf einmal alle da: Dickkopffalter, Zitronenfalter und Admiral sowie Kohlweißling und Feuerfalter.

Auch selten Gäste sind dabei

Am meisten hat mich aber das Sechsfleck-Widderchen, auch Blutstropfen, genannt begeistert. Eher selten anzutreffen und jetzt die zweite Sichtung bei mir hier im Garten. Das Sechsfleck-Widderchen zeichnet sich durch sechs Flecken auf den Vorderflügeln aus, wobei die beiden vorderen Flecken miteinander verschmelzen können. Die auffällige Färbung mit den schwarz-rot gefärbten Flügeln signalisiert Fressfeinden, dass die Art giftig ist. Die Falter haben eine Flügelspannweite von etwa 38 Millimeter. Das Weibchen legt Eier auf Hornklee oder Kronwicken in den Sommermonaten Juli und August. Die Raupen fressen bis in den Herbst hinein und überwintern und sind darauf im Juni des nächsten Jahres ausgewachsen. Die Verpuppung findet an Stängeln oder vertrockneten Grashalmen statt. Die Falter schlüpfen dann im Juli und August.

Das Sechsfleck-Widderchen gehört zu den seltenen Gästen im Garten. Foto: Berends-Lüürßen
Das Sechsfleck-Widderchen gehört zu den seltenen Gästen im Garten. Foto: Berends-Lüürßen

Daran sehe ich wieder, wie wichtig es ist, die Wiese bis in den Juli und August nicht abzumähen, da sonst die Falter nicht schlüpfen können.

Die richtige Pflanzenwahl

Das zweite Highlight war, dass ich zwei schlafende Hosenbienen auf zwei nebeneinander liegenden Blüten fotografieren konnte. Es freut mich das ich durch meine Kamera einen näheren Einblick in die natürlichen Prozesse der Natur entdecken kann.

Auffallen war, dass viele Insekten auf der Blüte des Kandelaber-Ehrenpreis, der Skabiosen-Flockenblume, des Ziests und auf dem kugelköpfigen Lauch anzutreffen sind. Sie werden von Bienen sowie von Schmetterlingen angeflogen. Die Oreganoblüte ist auch eine sehr gute Nektarpflanze für unsere Insektenwelt. Sie sollten im Garten nicht fehlen. Das Mannstreu hat nicht nur eine sensationelle blaue Färbung im Beet sondern zieht magnetisch alles an interessanten Wildbienen, zu denen ja auch die ganzen schönen Hummeln gehören, an.

Zeit für neue Pflanzenschätze

Mir sind diese pelzigen Zeitgenossen einfach so sympathisch wie sie etwas übergewichtig durch die Luft brummen und beim Landen fast die ganzen Blüten umhauen. Etwas tolpatschig und nicht ganz so galant fliegen wie die Honigbienen.

Jetzt beginnt für mich auch der Urlaub und ich nehme mir eine Auszeit vom Alltag, indem ich einen Ausflug in Nachbarland gemacht habe. Der Besuch eines schönen Staudengartens gehört für mich zum Entspannungsprogramm. Danach hüpften natürlich wieder einige schöne Pflanzen in meinen Kofferraum. Begeistert haben mich eine Wildgladiole und verschieden Salbeisorten. Auf dem Rückweg gönnte ich mir noch ein schönes Eis und kam mit guter Laune zu Hause wieder an.

Natürlich wurden alle Pflanzenschätze sofort gewässert und warten jetzt auf das Einpflanzen. Ich kann ihnen nur empfehlen mal über die Grenzen des eigenen Gartens zu schauen, um sich neue Anregungen zu holen.

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